Samstag, 17. April 2010

Apfelernte und Beachhouse







Nach unserer Arbeit war das Haus weiß und die Fensterrahmen braun...bessere Wahl!










Diese Ameise ist ganze 3 cm groß!





Briefkästen


Von anderen Dingen als Arbeit können wir leider immer noch nicht berichten, aber es gibt etwas Abwechslung. Die Fujis, eine seeehr leckere Apfelsorte (saftig und süß), waren noch nicht reif und deshalb mussten wir nach nur sieben Bins das Pflücken aufhören! Bis die Äpfel reif genug zum Ernten sind, sollten wir fast eine ganze Woche warten. Also gingen wir zwei mit Elina und Maik zum Chef, wir wollten schließlich arbeiten und Geld verdienen! Völlig verblüfft von diesem Ansturm bot er uns an, am nächsten Tag früh zu ihm zu kommen. Und so vollendeten wir Mädchen endlich diesen endlosen Zaun und die Jungs strichen einige Stellen am Haus.

Als wir fertig mit unserer Malerarbeit waren, kam Andrew: „Packt eure Strandsachen und Schlafsachen ein, wenn ihr wollt könnt ihr morgen für einige Tage zu meinem Strandhaus fahren.“ Natürlich nicht nur zum Relaxen, sondern ebenfalls zum Streichen. Doch Andrew überließ es uns, wie viel wir arbeiten bzw. Ferien machen wollten. Am ersten Tag arbeiteten wir nur zwei Stunden (wir kamen erst am Nachmittag an) und erkundeten anschließend die Gegend. Die Jungs paddelten mit Andrews Kajak in die Bucht zum Fischen und Elina und ich gingen am Meer spazieren. Die folgenden Tage „renovierten“ wir das Haus wie die Irren: Freitag und Samstag werkelten wir ganze elf Stunden. Wir schliffen Holzrahmen ab, strichen und reparierten offene Stellen in der Hauswand. Das Haus ist einfach nur eine Riesenbaustelle, auch nach über 30 Stunden Arbeit pro Person ist es noch lange nicht fertig, was uns auf eine Rückkehr hoffen lässt. :) Am Sonntagabend fuhren wir zurück nach Lollara, um am nächsten Tag wieder frisch auf dem Feld zu stehen.

Wir waren wirklich fit diese Woche: Simon und ich schafften die meisten Bins von allen Pflückern, zusammengezählt 62 Stück innerhalb von fünf Tagen! Selbst der Chef war ganz schön erstaunt über unsere 16 Bins am Donnerstag… :) Dementsprechend geschafft waren wir am Freitag. Glücklicherweise ist dieses Wochenende „off“, also steht nach zwei Wochen endlich einmal wieder Ausruhen auf unserem Programm.

Naja, Simon ist natürlich wieder am Auto beschäftigt: Für unsere geplante Wüstentour (Canning Stock Route, 1800 km quer durch die Wüste) brauchen wir einen zweiten Ersatzreifen. Im Internet lag der billigste Ersatzreifenträger um die 2000 Dollar, also hat Simon den Entschluss gefasst, selbst ans Werk zu gehen. Die Werkstatt auf der Farm ist bestens ausgerüstet und Simon darf Alles benutzen. Sogar den Stahl bekommen wir umsonst von der Farm. Nun ist er am Flexen, Schweißen und Schrauben. Um nicht völlig faul zu sein, backe ich Apfelkuchen, wasche Wäsche und plane unsere weitere Australienreise. Am 9.Mai geht es mit der Fähre zurück nach Melbourne, es bleiben also nur noch drei Monate für den riesigen Rest Australiens. Vor uns liegen weitere 20 000 Kilometer!

Dienstag, 6. April 2010

Osterwanderung in den Hartz Mountains

























Arve Falls



Am Ostersonntag hatten wir so schönes Wetter, dass wir uns entschieden in die Hartz Mountains zu fahren und dort auf den höchsten Berg (Hartz Peak, 1250 m) zu laufen. Die Aussicht war im Gegensatz zu letzter Woche im Cradle Mountain NP klasse und wir genossen die kühle, sauberste Luft der Welt.
Mittlerweile wird es hier immer frischer, in den Nächten liegen die Temperaturen bereits um den Gefrierpunkt. Zudem hatten wir Ostern die Zeitumstellung zur Winterzeit, weswegen es hier schon um 18 Uhr dunkel wird. Höchste Zeit in den warmen Westen Australiens zu kommen!

Samstag, 3. April 2010

Ostern





Unser Osterhase... Dieses Schnabeltier lebt bei uns im Weiher, was sehr selten ist. Denn Platypus bevorzugen fließende Gewässer und brauchen sehr sauberes Wasser. Wir sehen es fast jeden Tag, manchmal macht es aber einen Ausflug zum nahen Fluss, kommt aber immer wieder zurück.



Zwei dicke Red Delicious... und Simon.


Über Ostern haben wir frei und verbringen die Zeit in Lollara. Am Karfreitag (heißt hier seltsamerweise Good Friday) lieferten wir uns einen estnischen Eierkampf: Jeder nimmt ein gekochtes Ei und schlägt es an das Ei des Gegners. Derjenige, dessen Schale zuerst bricht, verliert. Gewinner war Maik. Außerdem brachte uns Elena ein Ei, auf das sie die australische, deutsche und estnische Flagge gemalt hatte. Das Ei ist so schön, dass wir es gar nicht essen wollen.

Frohe Ostern!

Climbing Barn Bluff




Alex, Jasmin und Patric














Aufstieg auf den Barn Bluff



Oben angekommen!















Klar, dass beim Abstieg der Himmel aufklart...







Barn Bluff am nächsten Tag :)






Dieses Bild ist auf tausenden von Postkarten zu finden. Bei schönem Wetter ist der Cradle Mountain vor einem türkisen See zu sehen.


Nachdem wir die Woche über wieder brav unsere Äpfel gepflückt hatten, bekamen wir das Wochenende frei. Anstatt die ganze Zeit in Lollara (unser Apfelpflückerdorf) herumzusitzen, planten wir zusammen mit den Franzosen Alex und Patric eine Wanderung im Cradle Mountain National Park. Wir entschieden uns für die Tour auf den Barn Bluff, den vierthöchsten Berg Tasmaniens (um die 1600m).

Die Fahrt dorthin dauerte eine Ewigkeit, nach 330 km Highway, Schotterstraße und Serpentinen kamen wir um 22 Uhr an. Normalerweise vermeiden wir es wegen der unzähligen Tiere im Dunkeln Auto zu fahren, aber mit einer solch langen Fahrt hatte niemand gerechnet. Vor allem im Nationalpark sahen wir hunderte von Wallabies, Possums und Wombats herumlaufen. Daher mussten wir noch langsamer fahren, denn oft hüpfen die Kängurus einem einfach vors Auto. Es ist ein Wahnsinn, wie viele tote Tiere hier am Straßenrand liegen. Zum Glück hatten wir bis auf einen kleinen Vogel, der uns an die Frontscheibe flog, noch keinen weiteren Roadkill.

Im Cradle Mountain NP angekommen, war es richtig kalt. Nach einer eisigen Nacht um die 3°C packten wir am Morgen unsere Rucksäcke. Das Wetter war nass und nebelig. Alles war in dichte Wolken gehüllt, was zum Wandern jedoch angenehm war. Leider konnte man von den Aussichtspunkten bloß eine Sicht von 50 m bewundern, aber auch dieses Wetter hatte irgendwie etwas. Der Nebel verschluckte alle Geräusche und der Wind blies die Wolken rasch über die Bergrücken. Gut, dass wir für jedes Wetter gewappnet waren. In Tasmanien ist es nämlich möglich, dass an einem Tag alle vier Jahreszeiten stattfinden. Von Sonne bis Schnee kann Alles dabei sein. Besonders fesch waren die Regenjacken und –hosen unserer Franzosen. Wenigstens konnten sie ganz in Neongelb nicht verloren gehen. :)

Nach einer Stunde Verspätung, schulterten wir unsere Rucksäcke und es ging los. Diesmal war kein großes Gewicht herumzutragen. Denn wir planten in einer Hütte zu schlafen. Die ersten Kilometer gingen durch Nebel und nach einer Weile begann es auch leicht zu regnen. Auf dem Weg trafen wir viele Wanderer, die nur für einen Tag in Cradle Mt NP unterwegs waren. Bevor wir auf den Barn Bluff aufstiegen nahmen wir noch eine Stärkung zu uns und ließen unser Gepäck auf dem Weg zurück. Denn der Aufstieg sollte mehr eine Klettertour als eine Wanderung werden. Zum Glück hatte es zu regnen aufgehört und wir genossen die tief hängenden Wolken. Die ersten Meter gestalteten sich noch relativ einfach. Nach einer Zeit wurden die Felsen aber größer und der Berg wurde steiler. Wir beschlossen nicht zusammen in der Gruppe hinaufzuklettern, sondern ließen ein paar Meter Sicherheitsabstand wegen Steinschlag. Auf dem Weg musste ich die anderen zweimal überzeugen weiterzugehen, denn der Pfad war teilweise nur ein Fuß breit. Bei einem Fehltritt würde man wahrscheinlich 50 bis 80 Meter in die Tiefe stürzen, deshalb war höchste Konzentration gefragt. Wir kontrollierten jeden Tritt oder Handgriff zur Sicherheit zweimal. Auf dem Gipfel konnten wir leider den Ausblick nicht genießen. Die Sichtweite betrug keine hundert Meter – der Aufstieg hat sicher aber trotz Allem gelohnt. Das Klettern hat riesig Spaß gemacht. Der Rückweg zu unseren Rucksäcken war ebenfalls anspruchsvoll und dauerte für uns eine gute halbe Stunde.

Die Rücksäcke wurden wieder geschultert und weiter ging´s zu unserem Camp. Niemand von uns hatte bis jetzt in einer Hütte geschlafen und so freuten wir uns alle auf diese Erfahrung. Die Hütte war für 24 Leute gedacht. Es schliefen aber nur 14 Leute drinnen. Der Abend gestaltete sich sehr unterhaltsam, denn die Hütte wird als erste Anlaufstelle für den bekannten Overland Track genutzt. So unterhielten wir uns bis es dunkel wurde, dann hieß es ab in den Schlafsack. Unter uns schnarchten einige Männer und ein Wanderer erzählte früh lachend, dass ein Mann nachts auf Deutsch geredet habe. Das war dann wohl ich. :) Am nächsten Morgen liefen wir in 3 Stunden zurück zum Auto und fuhren nach Lollara.

Dort angekommen zogen wir in eine Hütte um. Endlich haben wir Platz und können uns mehr als im Auto ausbreiten.