Sonntag, 31. Januar 2010

Canberra

Parliament House mit Flagge (die ist so groß, wie ein Doppeldeckerbus!)




Picknick zwischen Rosen


Die Stadt des australischen Regierungssitzes liegt im Australian Capital Territory, einem eigenen kleinen Staat. In der detailliert geplanten Stadt (die Straßen sehen auf einer Karte aus, als seien sie mit Lineal, Winkel und Zirkel entstanden) verbrachten wir zwei Tage, gingen dort in den Film „Avantar“ in 3 D, besuchten das Parlamentsgebäude und die Nationalgallerie. Das Parliament House wurde 1988 fertig gestellt und kostete 1,1 Mrd. AU$! Es wurde in einen Hügel gebaut, um das Stadtbild nicht zu zerstören, das Dach besteht folglich aus Rasenflächen und man kann weit über die Stadt schauen. Schön ist, dass hier viele Museen keine Eintrittsgelder verlangen. So auch die National Artgallery, wo wir Monet, Picasso, Chagall und noch viele mehr bewunderten.

Donnerstag, 28. Januar 2010

Im Dunst der Blue Mountains

Simon beim Versuch die Tür zu öffnen...


Weihnachtskoala (die haben hier den Weihnachtsschmuck immernoch aufgebaut!)


Simon bewundert die Aussicht


Unser Foto mit dem wenigsten Nebel von den Three Sisters







Ein absolutes Muss ist laut vieler Reiseführer ein Besuch in den Blue Mountains. Also umrundeten wir Sydney großzügig (haben die Metropole ja schon zweimal gesehen) und fuhren in die Berge. Die Region ist für schnelle Wetterumschwünge bekannt, was wir natürlich voll zu spüren bekamen: Regen, Blitz und Donner, dass die Erde bebte! Da war wandern wohl nicht so gut… Also machten wir es uns in unserem Auto-Wohnzimmer gemütlich so gut es ging und verbrachten den späten Nachmittag und den Abend mit Lesen, Blog schreiben und Essen.

Am nächsten Morgen hatte das Unwetter nachgelassen, ab und zu guckte sogar die Sonne durch die dicke Wolkendecke. Also machten wir uns zu den Three Sisters auf, einer der bekanntesten Felsformationen Australiens. Die Legende besagt, dass vor langer Zeit ein Zauberer hier drei Mädchen in Felsen verwandelt hat, um sie vor den unerwünschten Annäherungsversuchen von drei jungen Männern zu schützen. Leider ist der Zauberer gestorben, bevor er die Schwestern zurückverwandeln konnte.

Wir konnten nur einen sehr vernebelten Blick auf die Schwestern erhaschen, was nicht an uns lag, sondern am Wetter. :) Die gesamte Berglandschaft war vom Nebel verschluckt! Normalerweise kann hier die von den Eukalyptusbäumen blau eingefärbte Luft bewundert werden, egal, wir bewunderten eben den Nebel... Besonders gut war der Nebel an den vielen Lookouts zu bestaunen. Passend zum Superwetter können wir unsere Hintertür am Auto nicht mehr öffnen. Simon hat sämtliche Schrauben und Abdeckungen aufgemacht, aber wir können die Tür nicht öffnen. Wunderbar, jetzt dürfen wir immer total umständlich über die Fahrerkabine nach hinten klettern. Einkäufe müssen wir uns durchs Fenster zureichen. :)



Der Waterfall Way

Dangar Falls


Wandern im Cathedral Rock National Park








Point Lookout im New England NP mit Schmetterling





Wollomombi Falls, rechts daneben die Aspley Falls


Pizzabäcker Simon bei Anne und Bil


Am Morgen brachen wir von unserm Platz am Strand bei Coffs Harbour auf in Richtung des Waterfall Ways. Nach ein paar Stunden Fahrt waren wir am ersten Wasserfall (Dangar Falls) angekommen. Eigentlich wollten wir ins Tal zum Wasserpool laufen, um uns dort abzukühlen, doch wegen zu großer Hitze und etwas Kopfweh beschlossen wir den Wasserfall nur vom Lookout zu betrachten. Weiter auf dem Waterfall-Highway Richtung Westen kamen wir am Cathetral Rock NP vorbei. Im NP wanderten wir ein paar Kilometer und das Highlight der Wanderung war das Besteigen des Cathetral Rocks. Den Weg konnte man auf den letzten hundert Metern nur erahnen und so kletterten wir tapfer den Gipfel empor. Alles über sehr große, runde Steine. Belohnt wurden wir mit einem klasse Ausblick. Rechtzeitig am Auto angekommen fing es das Regnen an. Also überlegten wir, was wir nun mit dem angefangen Nachmittag machen sollten. Der New England National Park liegt noch auf dem Weg und außerdem gibt’s dort gute Campingplätze. Also schnell weiter zum New England NP, um noch vor Dunkelheit am Camp anzukommen. Nun regnete es so stark, dass man die Straßen kaum noch sehen konnte. Aber wir kamen trotzdem gut am Campspot an. Weil es eben doch ein bisschen ungemütlich war, beschlossen wir einen Tee zu kochen. Es dauerte auch nicht lange, da kam der erste Nachbar vorbei und lud uns zu den anderen mit ein. Wir hatten ein paar nette Gespräche und nachts froren wir seit langer Zeit wieder einmal. Wir waren nämlich auf dem dritthöchsten Punkt der Great Dividing Range angekommen, welcher bei ca. 1500 Metern liegt. Am Morgen erwarteten uns ein paar Kühe vor unserem Auto am Camp, die lauthals früh um 7 Uhr das Muhen anfingen. Unser natürlicher Wecker… Später am Morgen wanderten wir ein paar Kilometer in einem der wenigen Abschnitte auf unserem Planeten, der die antarktische Buche beheimatet. Diese Art von Bäumen gab es schon vor 80 Mio. Jahren, als die Kontinente noch zusammen hingen. Insgesamt sah die Gegend aus, wie ein Wald vor Jahrmillionen: Mit Moos behangene Bäume waren umgeben von riesigen Farnen und von Felsvorsprüngen tröpfelten kleine Wasserläufe. Von den vielen Aussichtspunkten hatten wir eine bombastische Sicht über kilometerlange Bergketten. Als letzten Wasserfall besuchten wir die Wollomombi Falls, mit 160 m einer der höchsten Wasserfälle Australien.

Nun hatten wir vorerst genug Wasserfälle gesehen und fuhren ins schöne Congewai Valley, wo wir unsere Freunde Anne und Bil mit den Zwillingen Sienna und Giorgia besuchten. Nach einer freudigen Begrüßung und einem „Cuddle“ der kleinen Mädchen saßen wir zusammen, spielten mit den Twins und dem Hund Sooki und machten abends eine leckere Pizza. Zwischendurch half Simon den 2-jährigen Mädels beim Essen, was ihm sehr zu Gute kam, denn die zwei aßen nicht viel. Also gab´s für Simon vor der Pizza noch leckere Spaghetti. Den Abend verbrachten wir auf der Terrasse, woanders konnte man es vor Hitze nicht aushalten. Unsere letze Nacht bei Anne und Bil feierten wir mit Pizza und Wein. Wir werden wahrscheinlich nicht mehr so schnell hierher kommen und auch eine Europareise kommt für unsere Freunde wohl erst einmal nicht in Frage. Umso schwerer fiel der Abschied am nächsten Morgen, denn wir haben die fünf (inklusive Sooki) echt ins Herz geschlossen.

Nimbin

Wandern im Lamington NP bei Binna Burra





Nimbin Museum


Unsere Badestelle in Nimbin


Besuch bei Gito

Bevor wir nach Nimbin reisten, um uns dort von der Landschaft und den netten Menschen verzaubern zu lassen, machten wir einen kurzen Abstecher zu Andreas in Brisbane. In Brissie befreiten wir das Auto vom Sand und Salzwasser so gut es ging. Ich brachte noch das Solarpanel, welches wir auf einem Garagesale erstanden hatten, auf dem Dach an und nach zwei Tagen waren wir wieder straßentauglich. Auf dem Weg nach Nimbin unternahmen wir einen kurzen Abstecher in den Lamington Nationalpark. Dort drehten wir eine kleine Runde mit unseren Wanderstiefeln im Regenwald. Überall hüpften kleine Wallabies herum.

Am nächsten Morgen fuhren wir in das kleine Dörfchen Nimbin ein. Bevor wir uns umschauen wollten, beschlossen wir einen Kaffee im Rainbow Café zu trinken. Nach kurzer Zeit fragte uns unser Tischnachbar, wo wir denn her seien, und so kamen wir ins Gespräch. Gito, der aus Hamburg kam, schlug vor, dass wir ihn am Nachmittag besuchen können. „Ihr braucht dazu aber einen 4WD.“- Alles klar, dann bis später. Die Zeit bis zum Nachmittag verbrachten wir damit, Nimbin anzuschauen, d.h. das dortige Museum. Später badeten wir bei 32°C in einem der vielen Flüsse rund um das Dorf.

Um zu Gito zu gelangen braucht man wirklich einen 4WD, denn die Einfahrt ist ca. 2km lang und geht nur bergauf (nichts geteert, sondern Stock und Stein). Wir waren uns zuerst nicht sicher, ob wir wirklich richtig sind, aber dann fragten wir Gito’s Nachbarn im Tal und er meinte:“ Immer gerade den Berg hoch.“ Oben angekommen erwartete uns ein Paradies auf Erden: Ein Haus mitten im Regenwald und weit und breit keine Nachbarn. Vor fast 30 Jahren war Gito hierher gekommen, kaufte sich ein großes Stück Land (was damals recht günstig war) und fing an ein Holzhaus zu bauen. Erst bestand dieses nur aus einem Raum, später wurde es immer größer. Uns hat das Haus wahnsinnig gut gefallen, es war nach draußen offen, doch wenn es regnete konnten Glastüren vorgeschoben werden. Umgeben war das Haus von nichts als Dschungel. Nach ein paar Kaffee und einer Runde im selbst gebauten Pool zeigte uns Gito eine DVD. Er wurde nämlich von VOX und RTL letztes Jahr im Mai gefilmt und über ihn und seiner Familie wurde eine Reportage gedreht. Außerdem gibt es ein Video auf Youtube ( http://www.youtube.com/watch?v=5ltnbajtmuY ), einfacher als alles zu erklären. Nach ein paar netten Stunden machten wir uns wieder gen Tal auf.

Am nächsten Tag ging unsere Reise weiter nach Coffs Harbour, einer Stadt am Meer. Da sprangen wir natürlich gleich hinein, war das kalt! Nach einer Runde Joggen am Strand entlang und gegen den Wind war uns aber wieder warm.