Dienstag, 29. September 2009

Byron Bay und Newcastle

Am Samstag sind wir nach Byron Bay aufgebrochen, um dort das lässige Strandleben zu genießen. Leider haben wir zu spät gemerkt, dass jetzt gerade Schulferien sind und alle Zimmer bzw. Campingplätze ca. das Doppelte kosten. Aber man ist ja nur einmal in Byron, also waren wir zwei Tage dort. In Byron Bay liegt der östlichste Punkt des australischen Festlandes, Cape Byron. Wir liefen zum berühmten Leuchtturm und als wir die Hoffnung schon aufgegeben hatten, sahen wir auch noch Wale ca. 300 Meter vor der Küste, die uns winkten. Die Nächte verbrachten wir meistens mit einer Flasche Wein und einem improvisierten Essen. Nach einem Tag am Meer geht’s weiter nach Newcastle, das liegt 700km südlich von Byron Bay. Da dorthin nur Busse fahren, mussten wir gezwungenermaßen in den sauren Apfel beißen und eine 10,5 stündige Busfahrt auf uns nehmen.

In Newcastle wohnen wir ein paar Tage bei Johnny. Ihn haben wir über Hospitality Club ausfindig gemacht und durften ihn sogar nachts um 4 Uhr anrufen, als wir mit dem Bus dort ankamen. Easygoing eben! Johnny ist total nett, ca. 30 und hat ein tolles Apartment am Meer. Er kommt gerade von einem 3 monatigen Trip nach Hause, den er von Russland über Iran, Irak, Arabien, usw. gemacht hat. Da er nur 3 Tage pro Woche in einer Mine arbeitet, hat er Zeit für uns und am Mittwoch gibt’s sogar eine Party bei ihm daheim.

Von Newcastle wollen wir den Great North Walk nach Sydney laufen. Sind gute 250 km, in der Zeit werdet ihr wohl nichts von uns hören… Fotos kommen später.

Solong

Simon und Jasi

Die letzten Tage in Brisbane...









Staubsturm im Hintergrund, war aber erst der Anfang




Da wir jetzt noch gute 3 Wochen Zeit haben bis wir unser Auto in Sydney abholen und diese irgendwie sinnvoll verbringen wollen, haben wir beschlossen, dass wir Richtung Süden aufbrechen.

Die letzten Tage in Brissie verbrachten wir meistens mit Einkaufen, an den Southbanks liegen, Jasis Familienbeziehungen in Australien aufleben lassen, indem wir gemeinsam mit Andreas, seiner Tochter Jessica und deren Freund Cori Ausflüge unternahmen. Jessica ist gerade dabei ihren Führerschein zu machen und muss dazu 100 Stunden Praxis absolvieren. Das heißt aber nicht wie in Deutschland 100 Stunden mit dem Fahrlehrer herumfahren, sondern mit dem Vater oder einer anderen autorisierten Person als Beifahrer. Danach darf man erst seinen Praxistest ablegen. Aber scheint hier etwas leichter zu sein als zu Hause.

Wahrscheinlich habt ihr in den Nachrichten mitbekommen, dass hier in Ostaustralien der heftigste Staubsturm seit 70 Jahren gewütet hat. Wir haben am Morgen den Fernseher angeschaltet, um die morgendlichen News zu schauen, da war Sydney auch schon total mit rot gelbem Staub eingedeckt. Zu diesem Zeitpunkt dachten wir an noch nichts Böses. Aber zum Mittag war der Himmel komplett mit Staub überzogen, so dass man eine Sichtweite von vielleicht 100 Metern hatte. Schlimmer als Nebel, weil der Staub sich auf die Atemwege legt und in den Augen brennt. Fällt das Atmen schon bisschen schwerer als sonst. Außerdem sah man die Sonne nur noch als flache Scheibe am Himmel. Sah bisschen aus wie der Mond. Am nächsten Tag sagte der Nachrichtensprecher, dass 80 Millionen Tonnen Staub aus dem Landesinneren an die Küste gewirbelt worden sind. Kaum vorstellbar.

Montag, 21. September 2009

Wir haben ein Auto!

Am 15. Oktober holen wir unseren Toyota Landcruiser in Sydney ab. Vertrag ist unterschrieben, können die Übernahme kaum noch abwarten und freuen uns, bald das Outback zu erkunden.

Cheers!

Samstag, 19. September 2009

Drei Tage Sonnenschein an der Sunshine Coast

Mount Beerwah und Mount Tibberoowuccum




Highway-Crossing


Laughing Kookaburra - größter Eisvogel der Erde (45 cm)






Lizard


Das wäre doch was für die Ottowinderstraße!








Um einmal wieder etwas mobiler zu sein, mieteten wir uns ein Auto und fuhren für drei Tage an die im Norden von Brissie gelegene Sunshine Coast. Wie man schon am Namen hören kann, erwarten einen hier zahllose kilometerlange Strände, an die ein türkis-blaues Meer brandet.

Nach einer Stunde Fahrt auf der falschen Straßenseite, was anfangs gewöhnungsbedürftig ist (vor allem in den zigtausend Kreiseln, in die muss man nämlich linksherum rein fahren), kamen wir an den Eumundi-Markets an. Auf diesen Märkten findet man Alles: Frisches Obst und Gemüse, Klamotten, Schmuck, Taschen, Ölbilder, Spielsachen, ... Weil Simon schnell genug von meinen ständigen Abstechern zu den Kleiderständen hatte, fuhren wir weiter an die Küste nach Noosa. Dort angekommen, bräunten wir uns am Main Beach, welcher optimale Anfängerwellen zum Surfen bietet, was gar nicht so ungefährlich ist: Simon wäre fast von einem Surfbrett erschlagen worden! Abgesehen davon hat es uns an diesem Strand, an den direkt der Eukalyptuswald angrenzt, so gut gefallen, das wir wohl doch etwas zu lange dort waren. Zur Zeit wird es bereits um 18 Uhr dunkel, woran wir uns immernoch nicht gewöhnen konnten. Also machten wir uns im Dunkeln auf die Suche nach einem Campingplatz. Wir suchten nach einem ganz bestimmten, der im National Park lag und der allabendlich von vielen Tieren aufgesucht wurde. Nachdem wir über ein Stunde die Küste rauf und runter gefahren waren, gaben wir mit der Erkenntnis auf, dass der Camping ground auf einer Insel lag. Wir waren die ganze Zeit an der Fähre vorbei gefahren!
Wir nahmen dann einfach den nächstbesten Platz, was sich auch als gute Wahl entpuppte.

Am nächsten Morgen sprangen wir gleich in den beheizten Pool und genossen die ersten Sonnenstrahlen. Auf dem Programm standen für diesen Tag: Wandern an den Mapleton Falls, Fahrt über die Mapleton-Maleny-Straße durchs Hinterland und -oberste Priorität- Suche nach einem Zeltplatz vor Einbruch der Dunkelheit.
Die Wasserfälle beeindruckten uns nicht so sehr, da es schon länger nicht mehr stark geregnet hatte, waren sie eher ein Rinnsal, welches 80 m in die Tiefe stürzte. Dafür machten wir eine kurze Wanderung durch den subtropischen Regenwald. Beeindruckend waren die exotischen Vogelgesänge. Außerdem gab es einige Urwaldriesen zu bestaunen.
Die Strecke durchs Hinterland war ebenfalls recht schön, ganz anders als man erwartet: Alles ist grün und blüht. Weil ich die Straße schon kannte (Oma und ich fuhren sie auch vor 4 Jahren), war ich der Driver und Simon genoss die Aussicht über die Landschaft bis ans Meer und wenig später auf die Glasshouse Mountains.
Wieder im Tal angekommen, hatten wir eine Camping-Area jenseits des Highways ausgemacht. Jenseits des HWY heißt: Wir mussten über den HWY drüber und da gab es keine Brücke oder Unterführung! Nur ein Stopschild. Nach kurzem Zögern gaben wir einfach Gas und drüber waren wir. Schon krass! Dafür erwies sich der Platz als einwandfrei: Wir ergatterten die schönste, abgelegenste Stelle und bauten dort unser Zelt auf. Ein paar Abstriche mussten wir machen, denn es gab nur Plumbsklos und keine Duschen. Aber daran werden wir uns gewöhnen müssen, wenn wir im Busch sind. Abends machten wir ein Lagerfeuer, tranken Rotwein und grillten unsere im ALDI gekauften Kartoffeln und Frankfurter Hot Dog Sausages. Vor Ruß ganz schwarz, aber satt und zufrieden gingen wir ins Bett.

Am dritten Sunshine Coast-Tag wanderten wir in Steve Irwins Heimat um die Glasshouse Mountains. Das sind 12 Berge vulkanischen Ursprungs, die vor 25 Mio. Jahren entstanden. Der Name wurde vom Entdecker James Cook gegeben, der beim regennassen Anblick der Berge an Glashäuser erinnert wurde. Von einigen Aussichtspunkten hat man einen Blick über dichten Urwald bis zum Meer hin. Wir wanderten eine 6 km lange Tour, die laut Visitor Guide 2-3 Stunden dauern sollte. Nach eineinhalb Stunden waren wir wieder am Auto. Weil nun noch Zeit über war, legten wir uns nocheinmal mit einem Eiskaffee und Gebäck aus Woolworth an den Strand von Caloundra.

Sonnige Grüße von Jasmin

Dienstag, 15. September 2009

The Aussie way of life

Nachdem wir nun zwei Wochen hier sind, haben wir uns so gut es geht eingelebt. Ist ja auch nicht so schwierig, ist immerhin ein westlich geprägtes Land. Aber da gibt es etliche kleine Unterschiede zu Deutschland...

Der erste unüberhörbare Unterschied ist dieser verdammte australische Slang. Die Aussies reden schnell und undeutlich, außerdem gibt es Wörter, die typisch australisch sind, z.B. redet man hier nicht von Flip Flops (die hat hier grundsätzlich jeder an), sondern von Thongs. Sehr wichtiges Wort ist natürlich auch Barbie oder BBQ, das wird hier beinahe jeden Abend gemacht. Und um Mißverständnisse zu vermeiden: Bucks sind australische Dollar-keine Büchsen. :-)

Gewöhnungsbedürftig ist hier der Verkehr: Die Autos fahren alle auf der falschen Seite. Und weil das ja noch nicht genug ist, laufen auch die Menschen auf den Gehwegen falschherum, die Rolltreppen sind andersherum installiert und die Busse haben den Einstieg auf der anderen Seite. Aber daran gewöhnt man sich schnell.

Ein Beispiel könnte sich Deutschland an der australische Freundlichkeit nehmen:
Wenn man einkaufen geht oder auch nur ein Geschäft betritt, wird man sofort begrüßt: "Hey, how ya goin´?" Da muss man brav antworten: "I´m fine, how´re ya?" Wobei die Aussies hier nicht wissen wollen, dass es einem schlecht geht, man sollte immer mit fine, excellent, fantastic ect. antworten.
Weil ja alle so nett sind, bedankt man sich, wenn man aus dem Bus aussteigt beim Driver dafür, dass man gut und sicher ans Ziel gebracht worden ist. Durch den ganzen Bus ruft man von hinten nach vorn zum Fahrer: "Thanks, mate, have a nice day!"


Grüße von der Südhalbkugel, Jasmin

Sonntag, 13. September 2009

Stradbroke Island



Blue Lake




Eukalyptuswald am Ufer des Blue Lake


Frühstück am Schlafplatz








Main Beach










Schlafplatz I



„So langsam geht einem die Stadt auf die Nerven!“ Um dem Stadtleben zu entfliehen, haben wir beschlossen übers Wochenende auf Stradbroke Island zu gehen. Straddi, wie die Aussie’s liebevoll sagen, liegt etwas unterhalb von Brisbane und ist mit der Fähre in einer knappen halben Stunde Fahrzeit erreicht. Leider war die Anfahrt zur Fähre alles andere als angenehm: Von Kedron den Bus ins Zentrum und von dort aus eine gute Stunde Zug fahren. Aber was soll’s, für Natur kann man schon ein paar Strapazen in Kauf nehmen. Endlich auf Straddi angekommen mit unseren Rücksäcken, die alles Überlebenswichtige für die nächsten Tage beinhalteten und auch entsprechend schwer waren, fuhren wir mit den Bus ans nördliche Ende der Insel, um dort am Strand erstmal baden zu gehen. Naja baden ging eigentlich nur Ingmar. Uns zwei war´s etwas zu fresh…Bevor wir unser Zelt aufschlugen haben wir noch einen fantastischen Sonnenuntergang gesehen. Extreme Farben – Fotos sagen mehr als Worte. In der Dunkelheit ging es zurück zum Zeltplatz. Der lag am Meer, ca. 50m vom Wasser, im angrenzenden Gebüsch sehr gut versteckt hinter einer kleinen Düne. Vor dem Schlafengehen gab’s natürlich noch vom Benzinkocher gutes Tütenfutter direkt am Meer – dann folgte ein kleiner Verdauungsspaziergang. Um 9 waren wir dann schlafen. Hört sich recht bald an, aber um 6 Uhr ist es hier stockdunkel!

Am Samstagmorgen wurden wir nicht durch die Brandung geweckt, sondern von einem Wecker! Naja, waren eigentlich schon davor wach, aber der Wecker gab eben das Signal aufzustehen. Zelt abbauen, frühstücken, Zähne putzen, Rucksack schultern und los geht’s Richtung Point Lookout. Da sollte man eigentlich Wale beobachten können, doch leider haben wir keinen gesehen. Ein paar Stunden später trafen wir einen Aussie, der uns fröhlich berichtete und gleichzeitig auf seiner Spiegelreflex zeigte, wie viele Wale er gestern noch gesehen hat. Dreißig in einer Stunde, der Wahnsinn! Shit! Der Walk am Strand stellte sich schwieriger heraus, als angenommen. Denke, das kann jeder nachvollziehen, der schon einmal mit schwerem Rucksack im weichen Sand gelaufen ist. Dann endlich kam der ersehnte Creek (australisch: Bach), auf den wir dann abbogen, um ins Inselinnere zu kommen. Nach ca. 3 km haben wir dann einen See gefunden an dem wir unser Mittagessen kochen konnten. Der See war komplett zugewachsen, so dass wir einen kleine Stelle zum Sitzen suchen mussten. Nach der einstündigen Rast ging es weiter dem 4WD Track entlang. Nach ca. 500m kamen auch noch Rastplätze direkt an einem anderen See. Dort hätte man sich auch gemütlich hinsetzen können, denn es gab Sitzbänke und Grills. Wir haben eben die Natur der Gemütlichkeit bevorzugt. Nach weitern 3 Stunden in praller Sonne mit schwerem Gepäck, hielt ein freundlicher 4WD – Driver an, um uns ein Stück mitzunehmen. Super, ca. 3 km gespart und dazu noch ein Beer bekommen. Was will man mehr?! Endlich am Blue Lake angekommen, der sich in gleichnamigen Nationalpark befindet, sind wir erstmal ins glasklare Wasser gesprungen, um eine Abkühlung zu genießen. Am Ufer schwammen kleine Fische, eine Art Guppy oder ähnliches. Als alle Menschen am See verschwunden waren, naja war eigentlich nur eine Familie, die dort badete, wurden die Zelte mitten auf dem Weg aufgeschlagen. Kommt ja sowieso keiner vorbei. Wildcampen ist eigentlich nicht erlaubt, wenn man aber allen Müll wieder mitnimmt und keine Spuren hinterlässt, kein Problem – solange keine Parkranger kommt. Nach einer schweinekalten Nacht am See standen wir um 6 Uhr auf, um mögliche Besucher nicht zu stören. Es war sehr interessant zu sehn, wie der See am Morgen erwacht. Nebel über dem See und das Zwitschern der Vögel ließ uns die Kälte vergessen. Nach Frühstück und Abbauen der Zelte ging’s wieder zurück auf die Straße. Um weitere Kilometer auf Teerstraße zu entgehen versuchten wir per Anhalter zur Fähre mitgenommen zu werden. Das hat dann am dritten Auto nach ca. 4 km Teer geklappt. Die gleichen Typen wie vom Vortag! Nur leider war das Auto voll besetzt und sie konnten uns nicht mitnehmen. Aber nach kurzem Überlegen haben sie gemeint, dass sie ihre Freundinnen an der Fähre rausschmeißen und uns dann abholen. Wir dachten schon, ja klar die kommen doch eh nicht mehr, aber nach 10 min. waren sie wieder da. Super Lift! Natürlich gab’s wie am Vortag auch gleich wieder ein kaltes Bier. Nach kurzem Smaltalk und einer weiteren Runde Bier früh um 10 Uhr boardeten wir auf der Fähre und setzen nach Cleveland über...wieder zurück nach Brisbane.

Simon

Brisbane oder die sonnigste Stadt Australiens



Unser erstes Possum


Beim Abschiedssteakessen von Pati+Willi


Brisbane Museum




BBQ zwischen Wolkenkratzern


African Sausage Tree




Frühling!


Fig Tree mit dem kleinen Simon

Raised Fist



Nach ein paar Tagen mit allabendlicher Feierei und Verabschieden von Pati und Willi gings mit Ingo, der die letzten Tage auch mit bei Andreas nächtigte, auf’s Raised Fist Konzert. Naja nicht alle, Jasi war der Spaß zu teuer und auch nicht ganz ihr Musikgeschmack.
Konzert war sehr gut. Kleiner Club und noch nicht mal ausverkauft, obwohl die Aussies total auf RF abfahren. Aber die waren auch verdammt geil, anders kann man’s gar nicht ausdrücken…