Samstag, 3. April 2010

Climbing Barn Bluff




Alex, Jasmin und Patric














Aufstieg auf den Barn Bluff



Oben angekommen!















Klar, dass beim Abstieg der Himmel aufklart...







Barn Bluff am nächsten Tag :)






Dieses Bild ist auf tausenden von Postkarten zu finden. Bei schönem Wetter ist der Cradle Mountain vor einem türkisen See zu sehen.


Nachdem wir die Woche über wieder brav unsere Äpfel gepflückt hatten, bekamen wir das Wochenende frei. Anstatt die ganze Zeit in Lollara (unser Apfelpflückerdorf) herumzusitzen, planten wir zusammen mit den Franzosen Alex und Patric eine Wanderung im Cradle Mountain National Park. Wir entschieden uns für die Tour auf den Barn Bluff, den vierthöchsten Berg Tasmaniens (um die 1600m).

Die Fahrt dorthin dauerte eine Ewigkeit, nach 330 km Highway, Schotterstraße und Serpentinen kamen wir um 22 Uhr an. Normalerweise vermeiden wir es wegen der unzähligen Tiere im Dunkeln Auto zu fahren, aber mit einer solch langen Fahrt hatte niemand gerechnet. Vor allem im Nationalpark sahen wir hunderte von Wallabies, Possums und Wombats herumlaufen. Daher mussten wir noch langsamer fahren, denn oft hüpfen die Kängurus einem einfach vors Auto. Es ist ein Wahnsinn, wie viele tote Tiere hier am Straßenrand liegen. Zum Glück hatten wir bis auf einen kleinen Vogel, der uns an die Frontscheibe flog, noch keinen weiteren Roadkill.

Im Cradle Mountain NP angekommen, war es richtig kalt. Nach einer eisigen Nacht um die 3°C packten wir am Morgen unsere Rucksäcke. Das Wetter war nass und nebelig. Alles war in dichte Wolken gehüllt, was zum Wandern jedoch angenehm war. Leider konnte man von den Aussichtspunkten bloß eine Sicht von 50 m bewundern, aber auch dieses Wetter hatte irgendwie etwas. Der Nebel verschluckte alle Geräusche und der Wind blies die Wolken rasch über die Bergrücken. Gut, dass wir für jedes Wetter gewappnet waren. In Tasmanien ist es nämlich möglich, dass an einem Tag alle vier Jahreszeiten stattfinden. Von Sonne bis Schnee kann Alles dabei sein. Besonders fesch waren die Regenjacken und –hosen unserer Franzosen. Wenigstens konnten sie ganz in Neongelb nicht verloren gehen. :)

Nach einer Stunde Verspätung, schulterten wir unsere Rucksäcke und es ging los. Diesmal war kein großes Gewicht herumzutragen. Denn wir planten in einer Hütte zu schlafen. Die ersten Kilometer gingen durch Nebel und nach einer Weile begann es auch leicht zu regnen. Auf dem Weg trafen wir viele Wanderer, die nur für einen Tag in Cradle Mt NP unterwegs waren. Bevor wir auf den Barn Bluff aufstiegen nahmen wir noch eine Stärkung zu uns und ließen unser Gepäck auf dem Weg zurück. Denn der Aufstieg sollte mehr eine Klettertour als eine Wanderung werden. Zum Glück hatte es zu regnen aufgehört und wir genossen die tief hängenden Wolken. Die ersten Meter gestalteten sich noch relativ einfach. Nach einer Zeit wurden die Felsen aber größer und der Berg wurde steiler. Wir beschlossen nicht zusammen in der Gruppe hinaufzuklettern, sondern ließen ein paar Meter Sicherheitsabstand wegen Steinschlag. Auf dem Weg musste ich die anderen zweimal überzeugen weiterzugehen, denn der Pfad war teilweise nur ein Fuß breit. Bei einem Fehltritt würde man wahrscheinlich 50 bis 80 Meter in die Tiefe stürzen, deshalb war höchste Konzentration gefragt. Wir kontrollierten jeden Tritt oder Handgriff zur Sicherheit zweimal. Auf dem Gipfel konnten wir leider den Ausblick nicht genießen. Die Sichtweite betrug keine hundert Meter – der Aufstieg hat sicher aber trotz Allem gelohnt. Das Klettern hat riesig Spaß gemacht. Der Rückweg zu unseren Rucksäcken war ebenfalls anspruchsvoll und dauerte für uns eine gute halbe Stunde.

Die Rücksäcke wurden wieder geschultert und weiter ging´s zu unserem Camp. Niemand von uns hatte bis jetzt in einer Hütte geschlafen und so freuten wir uns alle auf diese Erfahrung. Die Hütte war für 24 Leute gedacht. Es schliefen aber nur 14 Leute drinnen. Der Abend gestaltete sich sehr unterhaltsam, denn die Hütte wird als erste Anlaufstelle für den bekannten Overland Track genutzt. So unterhielten wir uns bis es dunkel wurde, dann hieß es ab in den Schlafsack. Unter uns schnarchten einige Männer und ein Wanderer erzählte früh lachend, dass ein Mann nachts auf Deutsch geredet habe. Das war dann wohl ich. :) Am nächsten Morgen liefen wir in 3 Stunden zurück zum Auto und fuhren nach Lollara.

Dort angekommen zogen wir in eine Hütte um. Endlich haben wir Platz und können uns mehr als im Auto ausbreiten.


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