Samstag, 7. August 2010

Cape York – Der Old Telegraph Track

Palm Creek Crossing


Fruit Bat Falls


Flughunde

















Da schleicht er sich an, der freche Truthahn...




Zurück auf Cape Yorks „Hauptstraße“ waren es noch 200 km bis zum legendären Old Telegraph Track. Bis in die 1960er Jahre diente diese Strecke als Hauptversorgungsstraße des Capes und zur Informationsübermittlung war die Straße von Telegrafen und Leitungen gesäumt. Heutzutage ist der 116 km lange OTT eine sehr beliebte Route unter Geländewagenfahrern.

Wir ließen uns drei Tage Zeit, den OTT gemütlich zu fahren. Gleich zu Beginn galt es den Palm Creek zu überqueren. Die Flussdurchfahrt war sehr einfach, doch man musste erst einmal dorthin kommen! Die Ufer sind extrem steil und schlammig, ich sah der ganzen Sache lieber von außen zu und machte Fotos, während Simon Alles perfekt meisterte. Aber es sah schon komisch aus! Da es kaum ein Flussbett ohne große Löcher, scharfe Felskanten, tiefe Stellen und andere Hindernissen gibt, kamen wir nicht drum herum vorher durch die Gewässer zu waten. Erst dann fuhren wir unser Auto durch. Die meisten Flussdurchquerungen waren kein Problem. Zum Schluss hin wurden die Bäche und Lagunen etwas tiefer, so dass wir vors Auto eine Plane spannten, um ein Wassereindringen in den Motorraum zu verhindern. Das tiefste zu durchfahrende Wasser war hüfthoch oder bis knapp über die Motorhaube. Unsere Scheinwerfer waren jedenfalls im Wasser. Ziemlich auf der Mitte des Tracks liegen die Fruitbatfalls und die Twinfalls, in denen man wunderbar (ohne Krokodile) baden kann. Um die Twinfalls herum hingen tausende von Flughunden in den Bäumen und über dem Fluss zogen sie ihre Kreise. Leider war das Wetter nicht so toll und es regnete ab und an ein wenig. Doch warm war es trotzdem. So badeten wir kurz in den Wasserfällen und fuhren weiter auf dem Old Telegraph Track gen Norden.

Am Bridge Creek gab es früher einmal eine Brücke, bestehend aus zwei Baumstämmen. Da der Fluss recht tief war, wollten wir über diese Brücke fahren, doch die gab es nicht mehr. Nur noch ein einzelner Baumstamm hing auf Halbmast übers Ufer, gerade ausreichend, um auf die andere Seite zu laufen. So entschieden wir uns, durch den ca. 1,20 m tiefen Creek zu fahren. Weil wir den Platz so schön fanden, beschlossen wir erst am nächsten Morgen die Durchquerung zu machen und badeten lieber in dem kristallklaren Wasser. Auf unserem Lagerfeuer kochten wir wie jeden Abend unser Essen, das schmeckt irgendwie viel besser als vom Herd. Die Zwiebeln brutzelten vor sich hin, als ein frecher kleiner Truthahn aus dem Gebüsch kam und uns beinahe das Essen geklaut hätte. Er versuchte es den ganzen Abend, hatte aber keinen Erfolg. Das Crossing am nächsten Morgen stellte kein Problem dar, obwohl wir etwas Bedenken wegen des weichen Sandes hatten. Zur Not kann man sich aber immer noch mit der Seilwinde heraus ziehen.

Der OTT endet am alten River-Crossing des Jardine Rivers. Mittlerweile setzt nicht weit davon eine Fähre über, doch einigen Leuten ist die Fähre zu teuer und sie probieren die Durchfahrt. Wir haben jedoch nie gehört, dass jemand dieses Crossing geschafft hat. Es ist einfach zu breit, zu tief und das Wasser fließt zu schnell. Außerdem ist er voller Krokodile, das Steckenbleiben ist daher nicht unbedingt empfehlenswert. So nahmen auch wir lieber das Boot, um an Australiens Tip zu kommen.

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