Mittwoch, 3. März 2010

Wildnisschnuppern auf dem South Coast Track



Die erste Flussdurchquerung am South Cape Rivulet


Wurzelweg








Surprise Bay





Die Flüsse sind braun gefärbt vom Eukalyptus und den Teebäumen.




































Wir haben´s geschafft!




Es war so weit: Bereits in Deutschland hatte Simon von einer Wanderung in der Wildnis Tasmaniens geschwärmt, vorbei an tosenden Küstenabschnitten, weißen Stränden, brausenden Wasserläufen und schwer zu durchdringendem Urwald. Der South Coast Track ist ein 85 km langer Track, der entlang der Südküste Tasmanien von Melaleuca nach Cockle Creek führt. Nach Melaleuca kommt man nur zu Fuß oder mit dem Flugzeug. Da die Flugverbindung und der anschließend benötigte Bus nach Hobart insgesamt 300 Dollar pro Person kosten, entschieden wir uns gegen die öffentlichen Transportmittel. Wir wanderten demnach in drei Tagen 45 km bis nach Little Deadman´s Bay und liefen anschließend auf demselben Track zurück in die Zivilisation.

Besonders der zweite Tage hatte es in sich, denn wir mussten die South Cape Range überqueren, ein ständiges Auf und Ab mit 15 bzw. 20 kg auf dem Rücken. Zudem ging die Tour durch feuchten Regenwald mit Wurzeln und viel Schlamm auf dem Weg, was es nicht gerade einfacher machte. Der South Coast Track ist bekannt für den vielen Matsch in den Sumpfgebieten und Simon sank einmal bis übers Knie im Schlamm ein. Teilweise fühlte man sich, als würde man über eine Viehweide laufen. J

Schöner waren dafür die vielen Strände, Flüsse und Lagunen, die langsam ins Meer mündeten. Auf unserem Hinweg hatten wir wahnsinnig Glück mit dem Wetter, wir erwischten wohl einen der schönsten Tage im ganzen Jahr in dieser Gegend. Deswegen entschieden wir uns auch die New River Lagoon nicht mit dem Boot, sondern zu Fuß zu überqueren. Die Strömung war gering und das Wasser reichte uns bis zu den Hüften. Auf dem Rückweg jedoch war das schöne Wetter in Regen übergegangen und so führte die Lagune zu viel Wasser. Also mussten wir dieses Mal mit dem kleinen Boot hinüber rudern und einige Flüsse barfuß überqueren, nicht gerade einladend bei dem kalten Regenwetter! Zudem war Alles klamm und das Zelt nass, also beeilten wir uns in 2 Tagen wieder zurück zum Auto zu laufen. Doch auch bei schlechtem Wetter bewunderten wir die sich ständig abwechselnde Landschaft: Innerhalb von zwei Stunden liefen wir durch Regenwald, Heide, an Stränden und Wasserfällen vorbei. Das Meer war extrem rau und beeindruckte uns bei dem stürmischen Wetter noch mehr als zuvor. Riesige Wellen krachten gegen die Felsen und rollten auf die Küste zu. Wie wir im Nachhinein erfuhren, war sogar eine Tsunamiwarnung wegen dem Erdbeben in Chile gemacht worden.

Trotzdem kamen wir wohlbehalten – wenn auch mit Muskelkater, blauen Flecken vom Ausrutschen im Matsch und Kratzern vom Cutting-Gras – in Cockle Creek an, genossen eine heiße Dusche und ein kaltes Bier.

Morgen beginnen wir mit der Apfelernte in Huonville, um in einigen Wochen wieder durchstarten zu können.

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