Sonntag, 13. September 2009

Stradbroke Island



Blue Lake




Eukalyptuswald am Ufer des Blue Lake


Frühstück am Schlafplatz








Main Beach










Schlafplatz I



„So langsam geht einem die Stadt auf die Nerven!“ Um dem Stadtleben zu entfliehen, haben wir beschlossen übers Wochenende auf Stradbroke Island zu gehen. Straddi, wie die Aussie’s liebevoll sagen, liegt etwas unterhalb von Brisbane und ist mit der Fähre in einer knappen halben Stunde Fahrzeit erreicht. Leider war die Anfahrt zur Fähre alles andere als angenehm: Von Kedron den Bus ins Zentrum und von dort aus eine gute Stunde Zug fahren. Aber was soll’s, für Natur kann man schon ein paar Strapazen in Kauf nehmen. Endlich auf Straddi angekommen mit unseren Rücksäcken, die alles Überlebenswichtige für die nächsten Tage beinhalteten und auch entsprechend schwer waren, fuhren wir mit den Bus ans nördliche Ende der Insel, um dort am Strand erstmal baden zu gehen. Naja baden ging eigentlich nur Ingmar. Uns zwei war´s etwas zu fresh…Bevor wir unser Zelt aufschlugen haben wir noch einen fantastischen Sonnenuntergang gesehen. Extreme Farben – Fotos sagen mehr als Worte. In der Dunkelheit ging es zurück zum Zeltplatz. Der lag am Meer, ca. 50m vom Wasser, im angrenzenden Gebüsch sehr gut versteckt hinter einer kleinen Düne. Vor dem Schlafengehen gab’s natürlich noch vom Benzinkocher gutes Tütenfutter direkt am Meer – dann folgte ein kleiner Verdauungsspaziergang. Um 9 waren wir dann schlafen. Hört sich recht bald an, aber um 6 Uhr ist es hier stockdunkel!

Am Samstagmorgen wurden wir nicht durch die Brandung geweckt, sondern von einem Wecker! Naja, waren eigentlich schon davor wach, aber der Wecker gab eben das Signal aufzustehen. Zelt abbauen, frühstücken, Zähne putzen, Rucksack schultern und los geht’s Richtung Point Lookout. Da sollte man eigentlich Wale beobachten können, doch leider haben wir keinen gesehen. Ein paar Stunden später trafen wir einen Aussie, der uns fröhlich berichtete und gleichzeitig auf seiner Spiegelreflex zeigte, wie viele Wale er gestern noch gesehen hat. Dreißig in einer Stunde, der Wahnsinn! Shit! Der Walk am Strand stellte sich schwieriger heraus, als angenommen. Denke, das kann jeder nachvollziehen, der schon einmal mit schwerem Rucksack im weichen Sand gelaufen ist. Dann endlich kam der ersehnte Creek (australisch: Bach), auf den wir dann abbogen, um ins Inselinnere zu kommen. Nach ca. 3 km haben wir dann einen See gefunden an dem wir unser Mittagessen kochen konnten. Der See war komplett zugewachsen, so dass wir einen kleine Stelle zum Sitzen suchen mussten. Nach der einstündigen Rast ging es weiter dem 4WD Track entlang. Nach ca. 500m kamen auch noch Rastplätze direkt an einem anderen See. Dort hätte man sich auch gemütlich hinsetzen können, denn es gab Sitzbänke und Grills. Wir haben eben die Natur der Gemütlichkeit bevorzugt. Nach weitern 3 Stunden in praller Sonne mit schwerem Gepäck, hielt ein freundlicher 4WD – Driver an, um uns ein Stück mitzunehmen. Super, ca. 3 km gespart und dazu noch ein Beer bekommen. Was will man mehr?! Endlich am Blue Lake angekommen, der sich in gleichnamigen Nationalpark befindet, sind wir erstmal ins glasklare Wasser gesprungen, um eine Abkühlung zu genießen. Am Ufer schwammen kleine Fische, eine Art Guppy oder ähnliches. Als alle Menschen am See verschwunden waren, naja war eigentlich nur eine Familie, die dort badete, wurden die Zelte mitten auf dem Weg aufgeschlagen. Kommt ja sowieso keiner vorbei. Wildcampen ist eigentlich nicht erlaubt, wenn man aber allen Müll wieder mitnimmt und keine Spuren hinterlässt, kein Problem – solange keine Parkranger kommt. Nach einer schweinekalten Nacht am See standen wir um 6 Uhr auf, um mögliche Besucher nicht zu stören. Es war sehr interessant zu sehn, wie der See am Morgen erwacht. Nebel über dem See und das Zwitschern der Vögel ließ uns die Kälte vergessen. Nach Frühstück und Abbauen der Zelte ging’s wieder zurück auf die Straße. Um weitere Kilometer auf Teerstraße zu entgehen versuchten wir per Anhalter zur Fähre mitgenommen zu werden. Das hat dann am dritten Auto nach ca. 4 km Teer geklappt. Die gleichen Typen wie vom Vortag! Nur leider war das Auto voll besetzt und sie konnten uns nicht mitnehmen. Aber nach kurzem Überlegen haben sie gemeint, dass sie ihre Freundinnen an der Fähre rausschmeißen und uns dann abholen. Wir dachten schon, ja klar die kommen doch eh nicht mehr, aber nach 10 min. waren sie wieder da. Super Lift! Natürlich gab’s wie am Vortag auch gleich wieder ein kaltes Bier. Nach kurzem Smaltalk und einer weiteren Runde Bier früh um 10 Uhr boardeten wir auf der Fähre und setzen nach Cleveland über...wieder zurück nach Brisbane.

Simon

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi ihr 2, das macht tierisch viel spass euren Blog zu lesen. Besser als jedes Buch :-) Man erlebt vom kalten Deutschland aus eure Trips etwas mit,ja ist richtig spannend und aufregend was noch so alles kommt. Weiterhin schöne Zeit!!!!
Es grüßt euch Sandra