Samstag, 6. Februar 2010

Entering Victoria

Von den Snowies aus ging es auf dem Highway in Richtung Süd-Osten weiter. Wir wollten den Nachmittag in Eden verbringen, weil das so schön nach Paradies klang. Doch es kam wie immer anders als geplant…

Wir fuhren durch eine wahnsinnig trockene Landschaft, das Weideland bestand aus gelb-braunem Gras, die Flüsse und Bäche waren ausgetrocknet. Simon saß am Steuer und ich guckte aus dem Fenster, als ich eine brennende Wiese sah. Die Leute versuchten mit Decken das Feuer in den Griff zu bekommen, denn es würde nicht lange dauern bis es auf die umliegenden Weiden übersetzte oder auf das Haus und die Scheune. Wir hielten, zogen uns schnell die Wanderschuhe an, Simon schnappte sich unseren 20 l – Wasserkanister und rannte zum Feuer. Nach einigen Minuten züngelten nur noch ein paar kleine Flammen auf der Wiese, die man austreten konnte. Die Leute standen noch etwas unter Schock und waren wahnsinnig froh, dass wir angehalten hatten. Die Feuerwehr war zwar alarmiert, kam aber erst nach einer halben Stunde, viel zu spät! Von den Einheimischen hielt keiner an! Nach unserer erfolgreichen Löschaktion tranken wir zusammen ein Bier und unterhielten uns. Die Leute waren sehr nett und konnten kaum glauben, wie kalt es momentan in Deutschland ist und dass es dort 1 Liter-Bierkrüge gibt. Zum Abschied tauschten wir E-Mailadressen aus und bekamen noch selbstgemachte Erdbeer- und Pfirsichmarmelade und ein leckeres preisgekröntes Chutney.

Eden erwies sich dann als nicht so paradisisch, eben ein kleiner touristischer Ferienort. Wir übernachteten an einem Rastplatz an der Grenze zu Victoria. Dort lernten wir eine Familie kennen, die ein Jahr mit ihren zwei Söhnen durchs Land reist. Die Kinder müssen während dieser Zeit nicht in die Schule, sondern werden von den Eltern unterrichtet. Das Lehrmaterial stellt die Schule, die diese Entscheidung sogar begrüßt.

Am nächsten Morgen überquerten wir die Grenze nach Victoria und verließen nach 5 Monaten und ca. 15 000 km die Ostküste.

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