Sonntag, 10. Januar 2010

Einblick ins Mangopicken





In den orangen Boxen sind die zu verpackenden Mangos...



Da ihr euch bestimmt nicht viel unter dem Mangopicken und Packen vorstellen könnt, bekommt ihr hier eine kurze Erläuterung.

Bei uns auf der Farm lief das Ganze so ab, dass an einem Tag die Mangos gepflückt worden sind und am nächsten Tag dann verpackt wurden. Alle Jobs wurden meist von der gleichen Crew erledigt. Am Pflücktag gingen wir alle früh aufs Feld um bis abends die Mangos in Boxen zu legen, die sich auf einer Schubkarre befanden. Bewaffnet waren wir mit einer kurzen und einer verlängerten Gartenschere mit Haltefunktion. Als Transportmittel diente meist ein Schubkarren, auf dem sich drei bis vier Boxen befanden. War eine Box voll, wurde sie unter einem Baum gestellt. Nach der Frühstückspause durfte ich dann die schweren Boxen mit einem Kollegen einholen.

Am nächsten Tag wurden die Mangos dann verpackt. Die Prozesskette sah folgendermaßen aus: Als erstes wurden den Mangos die Stiele abgebrochen und auf ein Band gelegt, auf dem die Früchte gründlich gewaschen wurden.( hier in Australien ist das Gesetz hinsichtlich Spritzmittel und Dünger weit hinter der deutschen Gesetzgebung). Daraufhin durchliefen die Mangos ein Laugenbad, um später nochmals gewaschen werden zu dürfen. Nach der Trocknung gab es eine Art Wachsglasur für die noch unreifen Perlen. Ein Förderband transportierte die Mangos zu den Packern, bei denen sie entsprechend in Kisten verpackt wurden. So, jetzt kommen unsere Jobs. Jasmin durfte die Mangokisten von den Packern holen und auf jede einzelne Mango einen Sticker mit Hilfe einer Stickermaschine aufbringen. Anschließende bekam die Kiste den passenden Deckel. Mein Job war es die Kisten auf die entsprechenden Palletten zu stapeln.

Arbeitsbeginn war früh um 6.30 Uhr und Ende meist gegen 17 Uhr. Leider kann Mangopicken auch gefährlich sein, speziell dann wenn man den Mangobaumsaft abbekommt und nicht gleich abwäscht. Es entsteht eine kleine chemische Reaktion (Verbrennung), die auf der Haut nach 3 Tagen Blasen wirft. Der Heilungsprozess dauert meist 2 Wochen und der Ausschlag juckt unheimlich. Wenn man Pech hat, sieht man Überbleibsel bis zu einem Jahr!

Wir campten auf der Farm. Dort wurde für das Nötigste gesorgt. (Duschen, kleine Küche und Strom). Während der Arbeit lernten wir einige nette Menschen kennen und hoffen auf ein Wiedersehen.

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