Mittwoch, 20. Januar 2010

Fraser Island

Lake Boomajin






Lake Birrabeen




Lake McKenzie


Lake Wabby


Eli Creek


Maheno Shipwrack


Nächtliche Besucherin, die ihr Netz einfach an unser Auto spannte


Blick von Indian Head


Schnorcheln in den Champagne Pools


Champagne Pools


Sandy Cape






gesperrtes Stück des Weges zum Sandy Cape


Eingegraben!




Lake Awaba mit Turtels



Fraser Island wird in der Sprache der Aborigines "K´gari" gennant, was so viel wie Paradies bedeutet. Mit diesem Namen haben die australischen Ureinwohner völlig recht, denn die Insel ist wunderschön. Sie besteht vollkommen aus Sand mit ein paar wenigen Ausnahmen, an denen Gestein vulkanischen Ursprungs zu finden ist. Mit 124 km Länge ist sie die größte Sandinsel der Welt. Der Sand wurde im Laufe der Jahrmillionen durch Erosion der Great Dividing Range und durch Meeresströmungen zu einer Insel angehäuft. Angeblich lagert hier mehr Sand als in der Sahara.


Tag 1

Wir verbrachten vier Tage auf Fraser, an denen wir die gesamte Insel erkundeten. Begonnen haben wir unsere Tour an der Südspitze der Insel, wo die Fähre von Rainbow Beach anlegt. Von dort aus fuhren wir 20 km am Strand entlang, bevor wir die "Southern Lake Tour" starteten. Auf Fraser gibt es nämlich fast 200 Süßwasserseen, die extrem sauberes und klares Wasser haben. Das Wasser von Lake Boomanjin ist rot eingefärbt, in Ufernähe erinnert das Wasser an Früchtetee, weiter draußen badet man in "Rotwein".
Abends unternahmen wir einen kleinen Spaziergang am See und als wir zurückkamen streunte der erste Dingo um unser Camp. Alle Touris außer uns schliefen in Zelten und stellten diese in einem extra gegen Dingos aufgebauten Zaun auf. Darin konnte ungestört gegessen werden und auch wir zogen es vor, unser Fleisch innerhalb des Zaunes zu braten. :) Angst vor den Wildhunden haben wir zwar beide nicht, aber ein wenig Vorsicht ist doch geboten. Immerhin ist vor einigen Jahren auf der Insel ein neunjähriger Junge von einem Rudel Dingos getötet worden.

Tag 2

Wir standen früh um 6 Uhr auf, schließlich wollten wir möglichst viel von Fraser sehen. Also setzten wir unsere Seenrunde fort. Im Gegensatz zum "Rotweinsee" hat Lake Birrabeen strahlend blaues Wasser, wie im Pool! Da wir gleich nach dem Aufstehen am See waren, hatten wir ihn ganz für uns alleine. Ganz anders am nächsten See, dem Lake McKenzie: Hier waren Hunderte von Leuten am weißen Strand! Doch wir liefen 200 m weiter und kamen an einen einsamen Strand ohne einen Menschen! So badeten wir zum zweiten Mal an diesem Tag in kristalklaren Wasser.
Der dritte See an diesem Tag war der Lake Wabby. Eigentlich wollten wir nicht dorthin laufen, sondern den See nur vom Lookout aus bewundern. Der Anblick war jedoch so schön, dass wir unbedingt ins Wasser springen wollten: Eingebettet in einer riesigen Sanddüne lag ein grün schimmernder See, dahinter lag das Meer. Kinder rannten die Dünen hinunter und ließen sich in den See fallen. Im See selbst schwammen große Welse und viele kleinere Fische, die uns in die Fußzehen zwickten.
Die vierte Bademöglichkeit bot sich uns, als wir das Inland verließen und am Meer entlang fuhren. Am 75 Mile Beach mündet Eli Creek ins Meer, ein kalter Bach aus dem Inselinneren. Wir liefen ungefähr 300 m den Creek hinauf und ließen uns dann zur Mündung treiben. Wunderbare Abkühlung bei über 30°C!
Abends sammelten wir Pipis (Muscheln), die viel größer waren als im Norden! Wir kochten sie in Tomaten-Rotweinsoße, delicious!

Tag 3

Heute wollten wir an den nördlichsten Zipfel der Insel fahren. Weil die Strecke dorthin ziemlich rau und schwierig war, durften hier keine Mietwägen und unerfahrene 4WDer fahren. Als wir bereits wieder im südliche Teil der Insel waren, erfuhren wir zudem, dass der Weg in den Norden wegen unzugänglichen "Straßen" mit Löchern und Verwaschungen gesperrt war. Außerdem muss auf das Meer geachtet werden, nur bei Ebbe ist der Strand passierbar. Wir meisterten den Track jedoch ohne große Probleme, weil unser Auto mit einer Seilwinde (welche wir tatsächlich benutzen mussten, als wir uns im Sand eingegraben hatten) ausgestattet ist und eine große Bodenfreiheit hat.
Dank unseres Autos kamen wir also in den Genuss der Champagne Pools, der einzigen Möglichkeit auf Fraser im Meer zu baden. Das Schwimmen im Meer ist
auf Fraser lebensgefährlich, da tückische Strömungen herrschen, das Wasser sehr schnell sehr tief wird und nicht gerade wenig Haie vorkommen. In den natürlichen Felsenpools schnorchelten wir über eine Stunde, Simon sah sogar einen Papageienfisch! Dann machten wir uns zum Sandy Cape auf, dem nördlichen Cape von Fraser. Hier war kein Mensch außer uns, die Landschaft war wunderbar und wir hatten einen schönen Nachmittag dort. Wir badeten in einem kleinen Salzwassersee, den die Flut zurückgelassen hatte und wanderten über die Dünen. Rechtzeitig vor Beginn der Flut machten wir uns auf den Weg in den Süden, um dort am Meer zu campen. Im Dunkeln sahen wir funkelnde Dingoaugen im Gebüsch.

Tag 4


Diesen letzten Tag auf der Insel verbrachten wir ausschließlich mit dem Fahren von Geländestrecken. Bei Sehenswürdigkeiten hielten wir an, so z.B. am Lake Awaba, der von neugierigen Schildkröten nur so wimmelte. Sobald Simon aber ins Wasser kam und sie fotografieren wollte, waren sie alle verschwunden. :) Am frühen Nachmittag verließem wir Fraser und fuhren sandig von Kopf bis Fuß nach Brisbane, wo wir das Auto entsanden mussten und uns auf eine richtige Dusche und ein Bett freuten, bei dem nicht 50 cm über uns die Decke war (wie oft ich mir da am Anfang den Kopf anstieß!).

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