Sonntag, 23. Mai 2010

Auf dem Anne Beadell Highway mitten durch die Wüste









Sonnenaufgang in der Great Victoria Desert














Kamel








In Coober Pedy haben wir nochmal alle Vorräte aufgestockt, die wir für den 850 km langen Trip durch die Great Victoria Desert und die Nullabor Plain brauchen. Kurz: 100L Wasser, 180L Diesel und jede Menge Essen. Nachdem wir uns wieder einmal mit Freunden verquatscht haben starteten wir verspätet in Richtung Westen. Für den Anne Beadell Highway braucht man diverse Permits, weil einige Landstücke Aborigine Gemeinden gehören. Diese Permits hatten wir schon ein paar Tage im Voraus beantragt.

Die ersten Kilometer waren sehr anstrengend für Mensch und Maschine, denn der Boden sah aus wie ein gigantisches Wellblech. So wurden wir schön durchgeschüttelt. Der Abend klang dafür gemütlich am Lagerfeuer aus.

Die nächsten zwei Tage veränderte sich die Wüste stetig, man glaubt gar nicht wie vielseitig es hier sein kann. An der Emu-Junction wurden in den 50er Jahren Atombomben getestet, hier sah es einer Wüste – wie man sie im Kopf hat – am ähnlichsten. Doch die Landschaft wurde schnell wieder grün. Nach 400 km hatten wir die Wellen im Boden endlich hinter uns, es folgten Dünen und der Weg wurde sehr schmal. Wir mussten unsere Spiegel einklappen, denn links und rechts war nur Gestrüpp. Da sahen wir ein Kamel mitten auf dem Weg! Wird schon wegrennen, dachten wir. Und das tat es auch. Doch leider sah es nicht ein, die „Straße“ zu verlassen. Also rannte es wie irr vor unserem Auto her, aus seinem Mund quoll weißer Schaum vor Anstrengung. Uns tat das Kamel leid, also warteten wir mehrmals, um ihm die Chance zu geben links oder rechts ins Gebüsch zu laufen. Aber immer wenn wir losfuhren, entdeckten wir ein paar 100 m weiter unser Kamel wieder. Es lief immer noch auf dem Weg! Der einzige Ausweg war das Kamel zu überholen, was auf einer einspurigen Straße gar nicht so einfach ist. Letztendlich schafften wir es nach über fünf Kilometern dann doch in einem mutigen Überholmanöver das Kamel vom Track abzudrängen.

Die zweite Nacht verbrachten wir inmitten von Dünen und Büschen, natürlich gab es wieder Lagerfeuer. In der Nacht begann es zu regnen. Gerade, wenn wir in der trockensten Region Australiens sind, beginnt es zu regnen?! Das hatte am nächsten Tag viele tiefe Wasserlöcher zur Folge, die wir durchqueren mussten. Und –weil es so schön war – hatten wir schon wieder ein Kamel auf dem Weg. Gleiches Spiel wie gestern, aber dieses Mal zum Glück nur für kurze Zeit!

Im Süden wurde es immer nasser auf dem Track. Unser Auto ist nun noch dreckiger als in den Flinders. Morgen wollen wir auf dem Eyre Highway nach West Australien fahren.

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